Historie Schloss Halbturn

1015  Das österreichische Grafengeschlecht Poth erwirbt im damaligen Westungarn mehrere Besitzungen. 

1209  Die Besitzungen werden zu Ungarisch-Altenburg (Magyaróvár) vereint. 

1214 Die Herrschaft Ungarisch-Altenburg erwirbt die ersten Weingärten durch den Kauf von 14 Kurien (Hofstätten) in Jois (Jungenberg).

1324 Nach dem Aussterben des Grafengeschlechtes Poth wird der gesamte Besitz königlich ungarisches Kammergut.

1522 Kaiser Ferdinand I. rückt in Ungarn ein, um sein Herrschaftsrecht geltend zu machen. Er übergibt seiner Schwester Königin Maria von Ungarn die gesamte Herrschaft Ungarisch-Altenburg als Witwensitz.

1524 Die Herrschaft Ungarisch-Altenburg erhält das Privileg der Herkunftsbezeichnung für die Weingärten. 

1540 Nach der Flucht vor den Türken aus Budapest übernimmt Königin Maria von Ungarn ihren Witwensitz Schloss Halbturn samt der Besitzung Ungarisch-Altenburg und finden dadurch auch ihre königlichen Pferde in Halbturn eine neue Heimat.

1711 Schloss Halbturn wird von Lucas v. Hildebrandt, einem der wichtigsten Vertreter der spätbarocken Baukunst, während der Regierungszeit von Kaiser Karl VI erbaut, der das Schloss vorwiegend als Jagd- und Sommerresidenz nutzt. Unter seiner gestaltenden Hand erfolgt zwischen 1724 und 1727 die Planung und Anlage des Parks.

1717 Das kaiserliche Hofgestüt Halbturn wird neu gegründet und stellt, neben Kladrub und Lipizza, die Pferde für die Spanische Hofreitschule in Wien. 

1724 Der Bau von Schloss Halbturn wird fertig gestellt. 

1740 Der Kaiser erkrankt während einem seiner Jagdaufenthalte in Halbturn und stirbt eine Woche später in Wien. Seine Tochter Maria Theresia tritt als erste und einzige Frau die Regentschaft über das große Habsburger Reich an und lässt von ihrem Architekten Anton Hillebrand umfangreiche Umbauten am Schloss vornehmen.

1746 Kaiser Franz I., Gemahl von Kaiserin Maria Theresia, erwirbt die Herrschaft Ungarisch-Altenburg von der ungarischen Krone.

1765 Kaiserin Maria Theresia erbt nach dem Tod Kaiser Franz I. die Herrschaft samt Schloss und schenkt Schloss Halbturn noch im selben Jahr ihrer Lieblingstochter Erzherzogin Maria Christina. Kaiserin Maria Theresia lässt das berühmte Deckenfresko von Franz Anton Maulpertsch als Hochzeitsgeschenk für ihre Tochter und deren Bräutigam Herzog Albert Kasimir von Sachsen-Teschen anfertigen.

1798 Nach dem Tod von Erzherzogin Maria Christina geht die Herrschaft in den Besitz ihres Gemahls Herzog Albert Kasimir von Sachsen-Teschen über, einen großen Kunstmäzen, bedeutenden Kunstsammler und Begründer der „Albertina“ in Wien.

1822 Nach dem Tod Herzog Albert Kasimir von Sachsen-Teschen erhält sein Sohn, Feldmarschall Erzherzog Carl, der Sieger von Aspern gegen Napoleon, den Besitz, darunter auch die Herrschaft Ungarisch-Altenburg/Halbturn und wird dadurch zum vermögendsten Mitglied der Habsburger-Dynastie. 

1846 Die Weingärten von Schloss Halbturn in Jois und Neusiedl werden erstmalig sortenrein ausgepflanzt und die Kellerei in Jois modernisiert.

1847 Erzherzog Albrecht erhält den Besitz von seinem Vater, Feldmarschall Erzherzog Carl. Durch Erzherzog Albrecht erlebt die Herrschaft Zeiten der Modernisierung und des wirtschaftlichen Erfolgs.

1878 Das Schloss brennt zum 1. Mal und wird das Gebäude nur mit einem Blechdach neu gedeckt.

1895 Erzherzog Friedrich von Österreich-Teschen tritt das riesige Erbe seines Onkels Albrecht an und wird im Laufe der Zeit zu einem der reichsten Männer der Monarchie. Er lässt Schloss Halbturn großzügig umbauen, sodass es ganzjährig bewohnbar ist. Ebenso wird der Schlosspark erweitert und im englischen Stil neuangelegt. Halbturn wird neben der Albertina in Wien, der Weilburg in Baden und dem Palais Grassalkovich in Preßburg zum Wohnsitz. Seine Gemahlin Erzherzogin Isabella lässt im Schlosspark von Halbturn den ersten Tennisplatz der Monarchie und eine eigene Rennbahn zum Training der Pferde anlegen. 

1936 Nach dem Tod seines Vaters Erzherzog Friedrich erbt Erzherzog Albrecht II. das der Familie gebliebene Vermögen und die Güter, die in Österreich und Ungarn nach der Enteignung im 1. Weltkrieg erhalten geblieben sind.

1942 Am 8. Februar 1942 zerstört ein zweiter Brand den sogenannten Uhrentrakt zwischen dem 2. und 3. Schlosshof von Schloss Halbturn. Dieser Gebäudeteil wird nicht wieder aufgebaut. 

1949 Am 11. August 1949 geht das unbewohnte Hauptschloss in Flammen auf. Nur der Mittelteil des Hauptgebäudes samt dem Fresko des berühmten Barockmalers Franz-Anton Maulpertsch kann gerettet werden.

1956 Nach dem Tod von Erzherzog Albrecht II. erbt dessen Neffe, Baron Paul Waldbott-Bassenheim, den nahezu 3.000 ha umfassenden Besitz von Schloss Halbturn.

1960 Baron Paul Waldbott-Bassenheim erkennt das Potenzial der Böden auf seinem Besitz und errichtet eine 40 ha umfassende Weingartenlage am Wittmannshof, unmittelbar in der Nähe von Schloss Halbturn. Diese Lage ist heute die größte zusammenhängende Weingartenlage im Privatbesitz.

2001 Auf Initiative von Baronin Marietheres Waldbott-Bassenheim leitet Markus Graf zu Kœnigsegg-Aulendorf, Neffe von Baron Paul Waldbott-Bassenheim, die Umstrukturierung und Neuausrichtung des Schlossweingutes ein. Ein international erfahrenes Team formiert sich im Weingut von Schloss Halbturn und werden 40 ha der 50 ha Weingärten gerodet und neu ausgepflanzt sowie ein Keller im bordelaiser Stil (Chai) errichtet. 

2009 Nach dem Tod von Baron Paul Waldbott-Bassenheim geht das Weingut in den Besitz der heutigen Eigentümerfamilien Markus Graf zu Koenigsegg-Aulendorf, Maximilian Erbgraf zu Koenigsegg-Aulendorf und Dieter Hoffmann-Unzog (geschäftsführender Gesellschafter) über. Es ist dies der Beginn eines visionären Wegs in der Weinwelt.