Vinifikation

Ohne unser großartiges, internationales Team könnten wir die Weine nicht in dieser Qualität vinifizieren. Jeder Handgriff erfordert volles Engagement vom gesamten Team. Wir alle haben ein gemeinsames Ziel vor Augen.

Mit der Umstrukturierung zu Beginn der 2000er Jahre wurde auf Schloss Halbturn der Grundstein für etwas Großes gelegt. Orientiert an den französischen Premiumweingütern des Burgunds und Bordeaux hat man keine Kosten und Mühen gescheut, Weingut Schloss Halbturn in eine neue Ära zu führen. Dabei wurde ein Großteil der rund 50 ha umfassenden Weingärten gerodet, neu ausgepflanzt und ein Qualitätsleitfaden für die Vinifikation erarbeitet. 

Nachhaltigkeit leben wir aus Überzeugung. Kreislaufwirtschaft, Respekt zur Natur und ressourcen- und naturschonender Einsatz von Betriebsmitteln prägen unser Handeln. Seit Anbeginn ist eine naturnahe Bodenbewirtschaftung gelebte Praxis, um ein intaktes Bodenleben der Mikroorganismen zu gewährleisten. Die Abstimmung der Maßnahmen erfolgte in enger Zusammenarbeit mit universitären Einrichtungen und internationalen Experten. Aus Respekt zur Natur arbeiten wir ressourcenschonend und mit Bedachtnahme auf ökologische Erfordernisse. Die Gutsbetriebe Schloss Halbturn sind eine der größten privaten Biolandwirtschaftsbetriebe Österreichs und haben wir für uns festgestellt, dass eine hundertprozentige Biobewirtschaftung im Weinbau aufgrund der Monokultur und der klimatischen Bedingungen mit teils hohen Niederschlägen und heißen Sommern auf dem von uns angestrebten Qualitätsniveau nur bedingt möglich ist. Deshalb werden Fungizide nur bei Bedarf und äußerst sparsam eingesetzt. Jedes Jahr bringt andere Herausforderungen im Weinbau mit sich, auf die wir Rücksicht nehmen. Konsequente Arbeiten im Weingarten belohnen uns jedes Jahr mit vom Jahrgang geprägten Weinen.  

Unser strikter Qualitätsanspruch setzt sich auch bei der Ernte fort. Bereits im Weingarten erfolgt durch unsere langjährigen, versierten Weingartenarbeiter die erste Selektion bei der Lese per Hand in Kleinkisten zu max. 15 kg. Mit einem Höchstertrag von rund 3.000 Liter pro Hektar ernten wir zudem weit unter dem für Qualitätswein gesetzlich erlaubten Höchsthektarertrag, da wir überzeugt sind, nur so die außergewöhnliche Qualität unserer Weine gewährleisten zu können. Das selektierte Traubenmaterial wird bereits im Weingarten auf 4-6°C heruntergekühlt und somit wie frisches Obst behandelt. Es gibt nichts Schöneres, als nach einem Jahr harter Arbeit und kritischer Beobachtung des Wetters das perfekt gereifte Traubenmaterial in die Kellerei zu bringen.

Kein Jahrgang gleicht dem anderen und doch ist die Handschrift klar erkennbar.

Nach der Ernte erfolgt eine schonende und rasche Verarbeitung des Traubenmaterials auf zwei Sortiertischen in der Schlosskellerei Halbturn. Das nahezu perfekte Traubenmaterial wird anschließend einer Kaltmazeration unterzogen und danach im offenen Holzgärständer mit den in den Trauben vorhandenen Naturhefen spontanvergoren. Im Jahr 2001 wurde ein Keller im bordelaiser Stil (Chai) errichtet, der hunderte Barriques aus französischer Eiche und von französischen Produzenten, für die optimale Reifung der Weine beherbergt. Um die Nuancen der einzelnen Rebsorten bestmöglich herauszuarbeiten, reifen unsere Weine zwischen elf und achtzehn Monaten separat nach Rebsorte und Quartier in den Barriques. Das Wertvollste und Kostbarste, das Weingut Schloss Halbturn seinen Weinen dabei gibt, ist die Zeit optimal zu reifen. Die Weine werden in dieser Zeit zwei Mal abgezogen, um den Wein von den am Boden gelagerten Sedimenten zu klären und ermöglicht uns dies, die Weine überwiegend ohne Filtration abzufüllen. Die Cuvéetierung der einzelnen Weine erfolgt so spät wie möglich, um die beste Komposition für die einzelnen Weine zu finden - die Erfahrung unseres Kellermeisters, unseres Chef-Önologen und unserer Eigentümerfamilien ist die Basis für die Assemblage der einzelnen Weine. Es ist faszinierend zu sehen, wie sich die Weine über die Zeit entwickeln. Obgleich jeder Jahrgang seine eigene Typizität aufweist, ist doch ein roter Faden durch das Portfolio erkennbar.